Ursachen, Komplikationen und Ansteckungsgefahr

Jeder Schnupfen löst eine Sinusitis aus, die aber nur bei einem schwachen Immunsystem Probleme bereitet. Kommen Bakterien hinzu, entwickelt sich eine Superinfektion. Aber auch anatomisch bedingte Fehlstellungen der Nase kann Nebenhöhlenentzündungen auslösen. Wird eine Sinusitis nicht behandelt, können sich schwerwiegende Komplikationen entwickeln.

Ursachen einer Sinusitis

 

Vorerkrankungen wie Schnupfen oder eine Rachenentzündung sind häufig die Ursache entzündeter Nasennebenhöhlen.
Vorerkrankungen wie Schnupfen oder eine Rachenentzündung sind häufig die Ursache entzündeter Nasennebenhöhlen.

Die häufigste Ursache für eine Sinusitis ist eine Vorerkrankung in Form einer viralen Rachenentzündung oder eines Schnupfens.

In beiden Fällen kommt es zu Schwellungen der auskleidenden Schleimhäute, die wiederum dafür sorgt, dass der Sekretfluss gestört wird. Darüber hinaus können sich auf geschwollenen Schleimhäuten Viren besonders gut vermehren.

Zweit- oder Superinfektion mit Bakterien durch Vorerkrankung
Infolge der hohen Virenlast im Bereich des Rachens und der Nase kommt es in der Regel zu einer Zweit- oder auch Superinfektion mit Bakterien, die schließlich die Sinusitis auslösen. Im Grunde genommen löst jeder einfache Schnupfen eine Sinusitis aus, die aber nicht in jedem Fall bemerkt wird.

Verlauf der Sinusitis hängt vom Immunsystem ab
Ob und inwiefern eine Sinusitis Probleme bereitet, hängt auch von der Stärke des Immunsystems ab. Neben Schnupfen und Rachenentzündungen können auch entzündliche Prozesse im Bereich des Kiefers eine Sinusitis verursachen. Vor allem Entzündungen oder Vereiterungen im Bereich der Zahnwurzel zeichnen für knapp 15 Prozent aller Sinusitis-Erkrankungen verantwortlich, wobei die Entzündung dann in der Regel nur die Kieferhöhlen betrifft.

Anatomische Ursachen einer Sinusitis

Die Nasennebenhöhlenentzündung kann ferner auch durch anatomische Ursachen ausgelöst oder zumindest begünstigt werden. Besonders häufig sind beispielsweise Menschen mit einer verkrümmten Nasenscheidewand, zu engen Nasengängen oder seitlich verlagerten Nebenhöhlengängen betroffen. In vielen dieser Fälle entsteht eine chronische Verlaufsform. Oftmals entscheiden sich Betroffene dieser Sinusitiden im Laufe der Zeit für eine korrigierende Operation, um die Nebenhöhlenentzündung zu heilen.

Krankheitsverlauf

 

Zäher Schnupfen und eine verstopfte Nase sind erste Symptome einer Sinusitis.
Zäher Schnupfen und eine verstopfte Nase sind erste Symptome einer Sinusitis.

Die Sinusitis beginnt sehr häufig mit einem banalen Fließschnupfen. Wenn die Schleimhäute der Nasengänge aufgrund des Schnupfens zu stark anschwellen und nicht mithilfe eines Sprays oder abschwellender Tropfen freigehalten werden, können Viren und Bakterien die Nebenhöhlen befallen.

Zäher Schnupfen und verstopfte Nase
Erstes Symptom einer ausgebrochenen Sinusitis ist dann zäher werdender Schnupfen in Kombination mit einer verstopften Nase. Es folgen in der Regel unspezifische Kopfschmerzen, die sich mit der Dauer der Erkrankung immer mehr in Richtung der betroffenen Nebenhöhlen verlagern.

Dauer 7 bis 10 Tage
Im Falle einer schweren Infektion kommt es außerdem zu Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Die Sinusitis dauert im Schnitt sieben bis zehn Tage, wobei bei zunehmender Schwellung der Schleimhäute sowohl der Geruchs- als auch der Geschmackssinn verloren gehen. Beide Sinne sind auch noch einige Tage nach einer abgeklungenen Sinusitis beeinträchtigt, regenerieren sich dann aber rasch.

In der Regel verläuft die Krankheit unkompliziert und akut, chronische Verläufe ereignen sich meist nur bei anatomischen Einschränkungen im Bereich der Nebenhöhlen. Eine Behandlung mit Antibiotika ist nur bei bakteriellen Sinusitiden sinnvoll, virale Verläufe heilen von alleine aus.

Mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen

Glücklicherweise geht eine Sinusitis nur selten mit Komplikationen einher. Treten allerdings Komplikationen auf, etwa ein Übergreifen der Entzündung auf den Augapfel, auf die Hirnhäute oder den Kiefer, kann es zu schwerwiegenden Folgeschäden kommen. Komplikationen sind allerdings nur dann zu erwarten, wenn anatomische Veränderungen der Nasennebenhöhlengänge vorliegen. Zu den anatomischen Anomalien gehören:

  • Polypenbildungen
  • Verlagerung der Nebenhöhlengänge
  • anatomisch bedingte Enge der Verbindungsgänge

Eine Ausdehnung einer unbehandelten oder chronischen Sinusitis kann schlimmstenfalls zum Sehverlust oder zu einer lebensbedrohlichen Entzündung der Hirnhaut oder einzelner Hirnstrukturen führen. Auch können Entzündungen des Kehlkopfes oder der Bronchien die Folge sein. In sehr seltenen Fällen befällt der ablaufende, virenlastige Schleim auch die Lungen.

Mögliche Folgeerkrankungen

Eine nicht richtig behandelte oder verschleppte Sinusitis kann zu teils gravierenden Folgeerkrankungen führen. Zwar sind diese Folgeerkrankungen auch behandelbar, jedoch stellen sie einen schwerwiegenden Einschnitt in das menschliche Immunsystem dar.

Folgeerkrankungen können sein:

  • Abszesse im Gehirn
  • Krampfanfälle, ähnlich der Epilepsie
  • Nervenlähmungen
  • Knochenentzündungen
  • Gerinnselbildung in den Hirnarterien
  • sinubronchiales Syndrom mit akuter Sinusitis, Bronchitis und Kehlkopf-Rachen-Entzündung

Ansteckungsgefahr bei Sinusitis

 

Eine Nasennebenhöhlenentzündung ist ansteckend. Die Krankheitserreger werden per Tröpcheninfektion übertragen.
Eine Nasennebenhöhlenentzündung ist ansteckend. Die Krankheitserreger werden per Tröpcheninfektion übertragen.

Eine Nebenhöhlenentzündung ist in jedem Fall ansteckend, ganz gleich, ob sie auf Viren oder Bakterien basiert.

Übertragung per Tröpfcheninfektion
Die Ansteckung erfolgt über die sogenannte Tröpfcheninfektion. Besonders die virale Sinusitis ist hoch ansteckend. Im Rahmen der Tröpfcheninfektion werden die Krankheitserreger über die Luft verteilt. Das kann passieren, wenn der Betroffene hustet, niest oder spricht und das Sekret in der Luft vernebelt wird.

Treffen diese Erreger auf die Schleimhäute einer gesunden Person, kommt es zur Infektion. Die Erreger treten über die Nase oder Mund in den Körper und breiten sich rasch in den oberen Atemwegen aus, selbst dann, wenn die Schleimhaut der angesteckten Person intakt ist.

Inkubationszeit: wenige Stunden bis 5 Tage
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Übertragung der Erreger und Ausbruch der Sinusitis, liegt bei wenigen Stunden bis zu fünf Tagen. Ansteckend ist eine Person mit einer Nebenhöhlenentzündung bereits einige Stunden vor Ausbruch der eigentlichen Symptomatik. Auch nach einer Sinusitis, wenn also die Symptome schon gar nicht mehr spürbar sind, werden meist noch Erreger ausgeschieden und übertragen. Durchschnittlich ist ein Mensch mit einer akuten Sinusitis drei Wochen lang ansteckend, auch, wenn die eigentlichen Beschwerden schon nach einer Woche zurückgegangen sind.

Keine Ansteckung bei chronischen Verläufen

Chronische Sinusitiden sind nur in den seltensten Fällen ansteckend, da sie in der Regel nicht wegen bakterieller oder viraler Erreger entstehen, sondern aufgrund anatomischer Besonderheiten. Verläuft eine Nasennebenhöhlenentzündung also wegen zu enger Nebenhöhlengänge oder seitlicher Verlagerungen chronisch, so ist der Betroffene nicht permanent mit Viren oder Bakterien befallen. Vielmehr entstehen diese Verlaufsformen aufgrund mechanischer Reize, sie sind dementsprechend nicht ansteckend. Einzige Ausnahme bilden akute Schübe innerhalb eines chronischen Verlaufs. Befallen also aufgrund eines Schnupfens oder eine Erkältung Bakterien oder Viren die chronisch entzündeten Nebenhöhlen, ist die Ansteckungsgefahr sehr wohl gegeben.

n/a